Historie

Historie

Nach dem Studium des Maschinenbaus in Innsbruck arbeitete der spätere Firmengründer Franco Toss zunächst in renommierten Unternehmen in Entwicklung und Konstruktion mit: Seit 1938 war er bei den Junkers-Flugzeugwerken in Dessau beschäftigt, wo er an der Konstruktion der JU 90 mitarbeitete. Seit 1940 arbeitete er für Flettner Flugzeugbau Berlin in der Abteilung Entwicklung und Konstruktion. Nach der Ableistung seines Militärdienstes 1942 konstruierte er für die AEG Erdölanlagen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges machte Franco Toss sich selbständig und reparierte zunächst zahnmedizinische Apparate. Seit 1949 stellte er einfache Geräte für Kliniken her und arbeitete auch bei der Einrichtung einer Berliner Klinik mit.

Der Mangel an Spezialmaschinen in der Nachkriegszeit zwang Franco Toss dann andere unternehmerische und technische Wege zu gehen. Nachdem er auf die Möglichkeiten aufmerksam geworden war, die die Folienverpackung bot, begann er mit der Ausarbeitung von Verbindungsmöglichkeiten (Schweißen, Siegeln, Kleben) für Kunststofffolien.

Schlauchbeutelmaschine für Polyethylenfolie zum Verpacken von Schmierseife, 19521952 konstruierte Franco Toss eine einfache Schlauchbeutelmaschine zum Abpacken von Schmierseife für die Deutsche Bundesbahn. Diese war wahrscheinlich eines der ersten Geräte dieser Art nach dem Kriegsende. Im gleichen Jahr meldete er auch die ersten Patente und Gebrauchsmuster an. Eine der bedeutendsten Entwicklungen dieses Jahres war die Impulsband-Schweißmethode mit einem Spezialstahl mit der Eigenschaft einer großen Längenänderung bei Erwärmung. Diese Längenänderung wurde zur Temperaturkontrolle genutzt. Die damals in eigener Firma hergestellten Geräte zum Schweißen von Folien wurden mit diesen Kontrollgeräten ausgerüstet. Diese mechanische Methode wurde in den nächsten Jahren mit elektronischen Elementen weiterentwickelt und gilt heute mit demselben Stahlmaterial als Stand der Technik.

1957 verließ Franco Toss Berlin wegen der Blockade der Stadt. Im gleichen Jahr entwickelte er die erste vollautomatische Maschine zum Herstellen von Handschuhen aus Polyethylen. Im folgenden Jahr folgte die erste Rundboden-Schweißeinrichtung mit der Kunststoffeinsätze für Stahlfässer hergestellt werden konnten.

1960 trat er als Entwicklungsleiter beim Verpackungsmaschinenhersteller Hamac-Hansella in Viersen ein. Für seinen Arbeitgeber entwickelte er erstmals Formschultern aus Aluguss nach der Kopierfräsmethode sowie das Tuff-Seal-Schweißsystem, das weltweit patentiert wurde. Nach diesem System konnten Packungen auf Schlauchbeutelmaschinen für schwierige Füllgüter wie Flüssigkeiten, Pasten, Warmfüllungen mit größten Nahtfestigkeiten hergestellt werden. Das System ist bis heute ein technischer Standard.

1965 verließ Franco Toss Hamac-Hansella und machte sich erneut selbstständig. In seinem eigenen Unternehmen - der heutigen TOSS GmbH & Co. KG - entwickelte er unter anderem eine (patentierte) automatische Einpackmaschine (1967), deren Lizenz er an die Fa. Bosch, den Nachfolger von Hamac-Hansella, verkaufte. 1968 folgte die Vorstellung des Riemenabzugssystems, nach dem heute 90 % aller weltweit hergestellten Schlauchbeutelmaschinen arbeiten.

1970 wurde bei TOSS die erste Heißluftschweißung entwickelt. Damit konnte z.B. Polyethylen-Folie kontinuierlich geschweißt und Schlauchbeutelmaschinen erheblich kürzer gebaut werden.

Unter den zahlreichen Innovationen der jüngeren Zeit sind vor allem der weltweit patentierte Pneumatic-Zylinder mit Kugelführungen sowie die Schulterfertigung nach neuer, rechnergestützter Fertigung zu nennen.